Im Fokus: Neuvermessung Land! Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen
Das Dossier Land in Sicht!? – Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen lieferte 2018 eine Ist-Stand-Analyse eines Themenfeldes, das damals im deutschlandweiten Diskurs Aufwind erfuhr. Seitdem gab es eine Vielzahl von landes- und bundesweiten Programmen zu Kunst, Kultur und Bildung in ländlichen Räumen wie die LandKulturPerlen in Hessen, die Internationale Bauausstellung (IBA) StadtLand in Thüringen, die Plattform Kulturelle Bildung in Brandenburg, die Programme TRAFO – Modelle für Kultur im Wandel der Kulturstiftung des Bundes oder LandKULTUR des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung initiierte die Förderrichtlinie Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen, um zu einer fundierten Auseinandersetzung mit der Rolle Kultureller Bildung auf dem Lande beizutragen.
Das von Birgit Wolf kuratierte kubi-online Dossier Neuvermessung Land! schreibt 2024 den Diskurs fort. Aufgezeigt wird zum einen, was Künste und Institutionen – konkret Theater oder Bildende Kunst, Bibliotheken oder Kulturhäuser – ebenso wie Programme und Kulturpolitik in ländlichen Räumen für gesellschaftliches Engagement und sozialen Zusammenhalt bewirken und was Konzepte Kultureller Bildung auf dem Lande auch aus der Vergangenheit für die Zukunft lehren können. Zum anderen werden vielfältige Erkenntnisse von Projekten aus der BMBF-Förderrichtlinie präsentiert. Neben der internationalen Sicht auf Kunst, Kultur und Kulturelle Bildung in ländlichen Räumen sowie der theoretischen Rahmung durch das Meta-Vorhaben wurden im Rahmen der Forschungsprojekte empirische Daten zum Theaterpublikum erhoben und analysiert oder die Landschaft als Mitspielerin in der Perfomancekunst untersucht. Aus diesem Wissen entspringen weitere Perspektiven auf den gesamtgesellschaftlichen Diskurs, für den kubi-online im Themenfeld Ländliche Räume auch zukünftig eine Plattform bieten wird.
Vierter Staatenbericht zur Umsetzung der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt
kultureller Ausdrucksformen von 2005 in und durch Deutschland
Deutschland hat den vierten Staatenbericht über die nationale Umsetzung des „UNESCO-Übereinkommens über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen“ bei der UNESCO eingereicht. Mit dem Bericht informiert Deutschland anhand von mehr als 100 Gute-Praxis-Beispielen über Fortschritte und Entwicklungen in den Jahren 2020 bis 2023 etwa im Bereich nachhaltige Entwicklung, digitale Transformation, internationaler Kulturaustausch oder Geschlechtergerechtigkeit. Der Staatenbericht ist wichtige Grundlage für die kulturpolitische Arbeit der kommenden Jahre.
Hier gelangen Sie zu dem Bericht.
UNESCO-Rahmenwerk
für kulturelle und künstlerische Bildung
„That ignorance of each other’s ways and lives has been a common cause, throughout the history of mankind, of that suspicion and mistrust between the peoples of the world through which their differences have all too often broken into war“ (Präambel der UNESCO)
Im Februar 2024 haben sich die Minister*innen zur Weltkonferenz über
kulturelle und künstlerische Bildung in den Vereinigten Arabischen Emiraten getroffen. Der folgende Text hält die Absrpachen und Ziele dieses Treffens fest.
UNESCO Framework_Culture and Arts Education_2024_GER translation
Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung – Inhalte, Methoden und Reflexionen eines Curriculums für Künstler*innen
In der Publikation werden die besonderen Potenziale und Chancen künstlerischer Arbeit für kulturelle Bildungsprozesse beleuchtet. Es werden Leitideen, zentrale Inhalte und methodische Überlegungen einer Weiterbildung für Künstler*innen in der Kulturellen Bildung dargestellt. Autor*innen aus Kunst, Bildung und Wissenschaft formulieren theoretische Hintergründe und praktische Anregungen für Kunstschaffende in der Kulturellen Bildung.
Was kann nur Kunst? Wie können individuelle künstlerische Positionen von Kunstschaffenden in sozialen- und Bildungskontexten produktiv werden? Wie können die Künste dabei ihre Autonomie wahren und zugleich soziale Wirksamkeit entfalten?
Was haben freischaffende Künstler*innen davon, wenn sie ihre Arbeit in kulturelle Bildungskontexte erweitern? Was benötigen sie an Unterstützung und Expertise dafür, und wie könnten Weiterbildungen gestaltet sein, um den spezifischen Ansprüchen von Künstler*innen gerecht zu werden?
Die Publikation entstand im Kontext des von der Stiftung Mercator geförderten gleichnamigen Pilotprojekts. Der bundesweite Zertifikatskurs bot von September 2021 bis Oktober 2022 insgesamt 33 Künstler*innen verschiedener künstlerischer Sparten die Möglichkeit, sich für künstlerisches Arbeiten in der Kulturellen Bildung zu professionalisieren und ein entsprechendes Zertifikat zu erwerben. Der Band richtet sich sowohl an Künstler*innen als auch an alle, die im Kontext Weiterbildung für Kunstschaffende in der Kulturellen Bildung arbeiten.
Der Band „Künstlerische Interventionen in der Kulturellen Bildung – Inhalte, Methoden und Reflexionen eines Curriculums für Künstler:innen“ steht als Download kostenfrei zur Verfügung.
Im „Kompetenzkurs Kultur – Bildung – Kooperation“ hatte die Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ) gemeinsam mit der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung und der Universität Oldenburg Künstler*innen weitergebildet, mit der Überzeugung und dem Ziel: Kunst- und Kulturschaffende können mit künstlerischen Angeboten in Ganztagsschulen oder in lokalen Bildungslandschaften zum ganzheitlichen Bildungserfolg von Kindern und Jugendlichen beitragen. Als Abschlusspublikation ist eine Arbeitshilfe entstanden: „Perspektive Künste – Arbeitsfeld Kulturelle Bildung. Texte, Materialien, Methoden für Kulturschaffende“, die als Druckexemplar bestellt werden kann und als Download kostenfrei zur Verfügung steht.
kubi – Magazin für Kulturelle Bildung zum Thema Nachhaltigkeit
BKJ – Verband für Kulturelle Bildung
Nachhaltigkeit ist in aller Munde und so auch ein Teil vieler kultureller Bildungsprojekte, in denen Kinder und Jugendliche mittels der Künste eigene Wege finden, um sich für eine nachhaltigere Zukunft zu engagieren. Doch wie kann das Zusammenspiel von Kultureller Bildung und Nachhaltigkeit gestaltet werden?
Die aktuelle Ausgabe von kubi – Magazin für Kulturelle Bildung greift Fragen dieses Suchprozesses auf. In der Kulturellen Bildung wird deutlich, dass die jeweiligen Bezüge zum Thema Nachhaltigkeit, d. h. beispielsweise zu den Sustainable Development Goals (SDGs) oder zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) genauso vielfältig sind, wie die kulturelle Bildungslandschaft selbst. kubi – Magazin für Kulturelle Bildung No. 22 lädt ein, in den aktuellen Diskurs zu Kultureller Bildung und Nachhaltigkeit einzusteigen.
Kunst und ästhetisch-bildnerisches Tun im Elementarbereich
von Sidonie Engels
Dem Thema Qualität wird im Bereich frühkindliche Bildung mehr und mehr Beachtung geschenkt. Wie lässt sich das Thema in Bezug auf Bildende Kunst und ästhetisch-bildnerisches Tun angehen? Der vorliegende Beitrag unternimmt eine Annäherung über Begriffe, Fachgeschichte und Bildungspläne. Er liefert eine Bestandsaufnahme und bietet Anstöße zur weiteren Diskussion.
„Kinder zeichnen, malen, und gestalten“ (Peez 2015), ob wir dies gezielt anregen oder nicht. Sie malen mit Tomatensauce auf dem Tisch oder gestalten Behausungen darunter. Welchen Stellenwert erhält da ästhetisch-künstlerische Bildung? Was sind Ziele und wer formuliert sie vor welchem Hintergrund? Während die Kunstpädagogik für den schulischen Bereich verschiedene, elaborierte und ganz unterschiedlich theoretisch fundierte Ansätze vorweisen kann, ist das Feld im Elementarbereich noch wenig vermessen. Die Gründe hierfür sind vielfältig.